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Auf was muss zur Sicherheit geachtet werden?

Das ist ein umfangreicheres Thema, zu dem die Trainer im Verein in ihrer Ausbildung gründlich geschult werden. Als Privatperson sollte man unbedingt die Hinweise zur Handhabung und Benutzung eines Trampolins beachten, die jedem Gerät beigefügt sind. Darunter werden mindestens die folgenden Dinge stehen, die Kinder bis Erwachsene wissen und zur Unfallvermeidung beachten müssen:

  • Schuhe ausziehen! Möglich sind allenfalls Gymnastikschuhe mit dünner Sohle. Mit Schuhen besteht die Gefahr, bei der Landung umzuknicken, wobei auf dem Trampolin größere Kräfte als gewöhnlich im Spiel sein können.
  • Es befindet sich immer nur eine Person auf dem Trampolin! Ansonsten kann es passieren, dass durch eine unachtsame Bewegung eine Kollision entsteht, die insbesondere am Kopf schlimme Folgen haben kann. Ausgebildete Trainer (mit DTB-Basisschein Trampolin) dürfen auch auf dem Gerät Hilfestellung geben, und nur diese entscheiden im Einzelfall, ob geübte Springer ausnahmsweise zu zweit „müllern“ dürfen.
    [Bild] Schild „Müllern Verboten!“, Sporthalle der Kieler Uni
  • Nur so hoch springen, wie man es kontrollieren kann! Man darf nicht höher springen, als man in der Lage ist, den Schwung zu beherrschen und die Richtung zu steuern. Ansonsten kann die Landung in unerwünschten und verletzungsträchtigen Positionen bis hin zur Kopflandung erfolgen, oder gar das Gerät verlassen werden. Ein eindeutiges sichtbares Zeichen (z. B. für Eltern) von unkontrollierter Höhe ist wildes Rudern mit den Armen, hier muss zum Bremsen aufgefordert werden.
  • Das eigene Können vorsichtig und richtig einschätzen! Man sollte nur Sprünge vollführen, die einen nicht überfordern. Als Beispiel ist ein Anfänger ist nicht in der Lage, Saltos zu springen. Er könnte eine Saltodrehung schaffen, aber nicht mit Garantie wieder auf die Füße kommen und sicher landen — dazu ist mehr als die Kraft für eine Drehung erforderlich, nämlich das Vermögen, den Sprung zu steuern. Dies muss zuvor in sicherer Umgebung geübt werden, wofür zu Hause selten die Mittel und Betreuung existieren. Im Gegensatz etwa zur Landung im Wasser nach einem Sprung vom Brett ist das Trampolin fest und federt den Schwung in fast gleicher Höhe wieder zurück, der problemlos ausreicht, um vom Gerät zu fliegen. Wer kein Risiko eingehen will, schließt sich einem Trampolinverein an 😉

Was das Trampolin und die Umgebung angeht, gehört zur Sicherheit, wie man sich vorstellen kann, noch viel mehr dazu. Hier sollte stets der gesunde Menschenverstand mit dabei sein. Hartes und Scharfkantiges muss meterweit aus dem Umkreis des Trampolins verbannt werden. Beim Trampolinturnen sind in jedem Training und Wettkampf zwei Personen als Sicherheitsstellung an den Seiten obligatorisch.

Ist Trampolin gefährlich?

Ja und nein — es hängt davon ab, wie man es betreibt. Immer wieder gibt es Berichte über spektakuläre Unfälle. Vereinzelt wird Trampolin als Risikosportart bezeichnet. Generell gibt es zwei zu unterscheidende Umgebungen: Trampolin als Sport unter Anleitung fachkundiger Trainer, und auf der anderen Seite alles Andere.

Trampolin unter Anleitung fachkundiger Trainer: Diese wissen, wie Trampoline sicher aufgebaut und benutzt werden. Sie beobachten das Geschehen in der Halle, achten auf die nötigen Sicherheitsstellungen neben den Geräten, Erkennen wenn jemand nicht im Rahmen seiner Möglichkeiten übt, und schreiten im Bedarfsfall ein. Ferner achten Trainer auf die richtige Körperhaltung, um überanspruchende Belastungen zu verhindern. Trainer wissen, wie Sprünge schrittweise einer nach dem Anderen erlernt werden können, geben entsprechende Anleitung, korrigieren Fehler, und beherrschen die Hilfestellungen für neue Sprünge.

Trampolin privat: All das eben Beschriebene fehlt bei eigenständigem Springen und zu Hause. Alles Nichtbeachtete und Fehleinschätzungen der Form oder des Könnens erhöhen die Gefahr von Unfällen und Schäden. Leider passiert dies hier auch häufig genug. Oft hat es auch ein wenig mit Dummheit zu tun. Schon bei den kleinen Gymnastiktrampolinen habe ich von zwei Fällen gehört: In einem hat sich jemand an der Zimmerdecke den Kopf angestoßen, im anderen hat sich jemand direkt zum Fenster hinaus befödert — zum Glück mit glimpflichen Ausgängen.

Fakten sind:

  • Unfälle bei privatem Trampolinspringen enden nicht selten mit schweren Verletzungen. Es gibt Studien, die besagen, dass diese Unfälle zunehmen. Insofern ist die Aussage richtig, dass Trampolin gefährlich ist.
  • Im Vereins-Trampolin passieren Unfälle, die im privaten Bereich böse Folgen haben, ungleich seltener. Unfälle führen hier in der Regel zu typischen Sportverletzungen, die z. B. Sprunggelenke und Knie betreffen. Der Autor schätzt die Häufigkeit (aufgrund der vieljährigen Erfahrungen als Trainer) maximal als durchschnittlich verglichen mit verbreiteten Sportarten ein.
  • Auf Trampolin-Wettkämpfen (und im Training nicht anders) passieren selten nennenswerte Verletzungen. Trotz im Spitzenleistungsbereich großer Sprunghöhen reicht die Sicherung aus, um gefährliche Verletzungen in vielen Fällen zu verhindern. Zur Sicherheit trägt ebenfalls die im Training gewonnene Erfahrung der Aktiven bei, bei Sprungabweichungen reflexartig sichere Positionen einzunehmen. Insofern wäre eine Aussage falsch, dass Trampolinturnen gefährlich ist (wenn man es zu allgemeinem sportlichen Risiko in Beziehung setzt; natürlich ließe sich alles als gefährlich betrachten, was in irgend einer Weise zu Schäden führen kann).

Wird der Körper durch die hohen Kräfte stark belastet?

In der Lande-/Absprungphase ist der Körper kurzzeitig dem Mehrfachen der normalen Schwerkraft ausgesetzt, dagegen befindet er sich während der Flugphase in der Schwerelosigkeit. Die Wirbelsäule hat hier viel zu tragen, deshalb ist es wichtig, dass sie optimal stabilisiert wird: Gewöhnlich ist die Wirbelsäule s-förmig gebogen, mit einem sogenannten Hohlkreuz oberhalb der Hüfte, das mehr oder weniger stark ausgeprägt sein kann, sowie mit einer Abrundung nach vorne im Schulterbereich. Die zwischen den Wirbelknochen liegenden Bandscheiben werden durch die Biegungen auf der Innenseite stärker belastet. Bei gerade gestreckter Wirbelsäule verteilen sich die Kräfte dagegen gleichmäßig, und zusätzlich werden die Kräfte senkrecht nach unten weitergegeben, ohne in Richtung stärkerer Biegung der Wiebelsäule zu wirken.

Ziel ist daher, auf dem Trampolin die Wirbelsäule gerade auszurichten und durch Spannung zu stabilisieren. Ausgebildete Trainer achten besonders bei Kindern auf diese korrekte Haltung und machen die Eltern bei Schwierigkeiten darauf aufmerksam. Im Normalfall kann die richtige Haltung kurze Zeit nach Aufnahme des Trampolinspringens erreicht werden. Insbesondere die Rückenmuskulatur kräftigt sich recht schnell fast von selbst, so dass daraus Vorteile für den Alltag mit vielem Sitzen entstehen. Wenn nicht schon Vorschäden bestehen, ist Trampolinspringen unbedenklich — Erwachsene spüren Probleme der Erfahrung nach auch sehr schnell selbst, und einige davon bewegen sich im Anschluss an eine gezielte Rückenmuskulaturstärkung sicher auf Trampolinen.

Im Zweifel sollte selbstverständlich der Arzt befragt werden. Bei der Landung im Trampolin-Großgerät ist die wirkende Kraft übrigens beim Kontakt zunächst recht gering und steigt mit zunehmender Eintauchtiefe kontinuierlich an, um im Steigen wieder abzunehmen: insgesamt ein dem Körper angepasster Verlauf.

Welche Vereine bieten Trampolinturnen an?

Das ist gar nicht leicht zu beantworten, da es keine zentrale Registratur gibt — eine Menge sind es schon, so dass der nächstgelegene Verein möglicherweise nicht weit weg ist.

In welchem Alter kann man mit Trampolinturnen anfangen?

Das optimale Einstiegsalter ist nach Einschätzung erfahrener Trainer mit 5 oder 6 Jahren. In diesem Alter wird mit Rücksicht auf den sich entwickelnden Körper ein kindgerechtes Training absolviert, dabei aber schon Grundlagen bei der Koordination gelegt. Mit diesem Einstiegsalter hat man die besten Chancen, sich bei entsprechendem Interesse später in den verschiedenen Altersstufen auf Wettkämpfen behaupten zu können. Ein späterer Beginn kann durch vergrößertes Trainingsengagement wettgemacht werden — zu spät ist es auch mit 10 Jahren noch nicht.

Genauso gut lässt es sich auch „im besten Alter“ anfangen. Der Autor dieser Zeilen hat mit 21 Jahren im Rahmen des Hochschulsports begonnen, überhaupt Sport zu treiben, springt nun Saltos mit Rotationen von mehr als 1 sowie Schrauben und wird sich weiter steigern. Der Vergleich in Wettkämpfen relativiert sich in dem Fall, kann aber dennoch reizvoll sein.

Weiß ein Turner beim Dreifachsalto noch, wo oben und unten ist?

Ja, denn das Trampolin ist der Orientierungsmittelpunkt, das während der Drehbewegung aus den Augenwinkeln ständig verfolgt wird und nur während ganz kurzer Augenblicke nicht im Sichtbereich ist. Dies gilt auch für Saltos mit Schrauben, bei denen der Kopf ebenfalls lange Zeit nach unten orientiert ist. Dadurch sieht der Springer, wann es bei der letzten Saltodrehung Zeit ist, durch eine Streckbewegung die Rotation zu bremsen. Der Sichtkontakt ist für eine exakte Landung wichtig, damit auch der folgende Sprung optimal abgeturnt werden kann. Ohne diesen Überblick wären die heutigen Schwierigkeiten nicht ausführbar.

Ist es Zufall, dass die Dreifachsalti am Anfang einer Übung stehen?

Es ist häufig zu beobachten, dass Dreifachsalti zu Beginn einer Übung enthalten sind, und die folgenden Sprünge aus Doppelsalti bestehen. Es dürfte so sein, dass der erhöhte Kraftaufwand für die dritte Saltodrehung ungleich schwerer fallen würde, wenn dies am Ende der Übung stünde. Dazu käme das Risiko, wegen kleiner Fehler im Lauf der Übung an Höhe zu verlieren und deswegen weniger Spielraum bei diesen schwierigen Übungsteilen zu haben, und das kann entscheidende Haltungsabzüge verursachen. Anders herum ist es praktischer, denn bei Dreifachsalti auftretende Höhenverluste lassen sich ertragen, wenn es danach „nur noch“ mit Zweifachrotationen weitergeht. Nur geringe Einbußen bei der Sprunghöhe spielen für die Haltungsbewertung unmittelbar keine Rolle.

Wieso sieht gekonntes Springen so leicht aus, wobei es doch so schwer ist?

Technisch korrekt zu Springen bedeutet,

  • kompromisslos jeden Sprung genau nach oben abzuturnen,
  • dabei aus den Füßen exakt die benötigte Menge an Saltorotation abzudrücken,
  • und zu den entsprechenden Zeitpunkten während der Flugphase Hocken, Bücken, Schraubeneinleitungen sowie Öffnungsbewegungen durchzuführen.

Je besser dies gelingt, desto ästhetischer wirkt es und umso kürzer und gezielter können die Bewegungen vor allem beim Absprung und für die Schrauben ausfallen — wer es so gut hinbekommt, tut sich also im Vergleich zu fehlerbehafteten Sprüngen ungleich leichter. Doch genau das erfordert viel, viel Übung und Routine. Anfänger müssen auf dem Weg dahin mindestens lernen, ohne Anstrengung und Nachzudenken die Füße/Zehen zu strecken.

In welche Richtung werden Schraubrotationen ausgeführt?

Es spielt keine Rolle, beide Richtungen gehen. Fast alle Menschen haben ähnlich wie einen bevorzugten Arm eine bevorzugte Schraubrichtung, die sie unbewusst wählen. Bei der gewählten Richtung sollte man dann auch bleiben, um die Sprünge stets mit gleicher Orientierung ausführen zu können. Bei Synchronwettbewerben dürfen beide Partner in unterschiedliche Richtungen Schrauben, und für Kürübungen gilt ein ansonsten gleicher Sprung mal rechts, mal links herum geschraubt als Wiederholung mit der Folge, dass die Schwierigkeit für die Wertung nicht berücksichtigt wird.